Im dunklen Morgen rumort die Müllabfuhr.
Ein Hund heult im Weißdunst seine Einsamkeit.
Vergebens warte ich auf den Sonnenstrahl,
golden, an der Wand.
Der Nachbar hantiert mit dem Frühstücksgeschirr,
das Baby weint die ersten Morgentränen;
schmerzlich vermisse ich den frühen Gesang
der Schmettervögel.
Mühsam schälen sich die Formen der Bäume
aus dem Nebelschleier, und eine Gestalt
huscht, transparent wie ein Djinn, zwischen Steinen
und Wurzeln dahin.
Gedanken segeln, kleinen Graufedern gleich,
durch mein Gemüt, das zerfasert wie Wolken
im wütenden Nordwind. Erinnerungen
rieseln kalt wie Schnee.
Das fade Gift der späten Nachmittage.
Leere hinter mir, vor mir, Leere in mir.
Leere, an der ich schwer trage, leer und schwer.
Und blau der Himmel.
Möwen segeln elegant um die Häuser.
Ewig röhren und brummen die Motoren
über die nahe Straße nach Agadir.
Und blau der Himmel.
Frauen sitzen auf dicken Steinen im Feld,
den Rücken stoisch der Sonne zugewandt,
den Blick gen Osten oder aufs Smartphone…
Und blau der Himmel.
Doch kurz nach sieben, wenn die Sonne hinter
Satellitenschüsseln im Westen versinkt,
schält sich schüchtern die schmale Sichel des Monds
weiß aus dem Blauen.
Vom Regal zwinkert der Tarot-Narr mir zu.
Unbekümmert schreitet er fort ins Leere,
darin die Fülle der Möglichkeiten wohnt.
Und blau der Himmel.
Ich möchte mich in die Mondsichel kauern,
davon schwimmen in die Fülle der Leere,
laut mit dem Narren lachen über nichts,
fort in den Himmel…