In der Mellah von Mogador werden sie
geboren. Sie wachsen auf zwischen Müll und
Ruinen. Der raue Nordwind singt ihnen
täglich ihr Schicksal.
Sie spielen in Staub und Abfall, Katzen und
Hunde leisten ihnen Gesellschaft, Möwen
kreisen kreischend über den Trümmer-Resten
nahe der Mauer.
Männer lärmen in der nahen Taverne.
Sie pinkeln an die Mauer im düsteren
Durchgang und spucken in weitem Bogen auf
das feuchte Pflaster.
Frauen in bunten Djellabahs, den Kopf in
Tücher eng gewickelt, Kinder an jeder
Hand, das jüngste auf dem Rücken,
schlurfen müd‘ einher.
Aus den Mauern strömen Erinnerungen,
Seufzer und Klagen, Hoffnung auf bessere
Zeiten, und dumpfes Ahnen, dass nie jemals
Das Glück zu dir kommt.
Die davor sind gegangen, nach Israel,
ins gelobte Land, wissen nicht mehr, wo die
Wurzeln , ihr Ursprung, woher sie gekommen -
wir sind verloren…
Dennoch, da ist etwas, da bleibt etwas, es
ist immer da, treibt uns von innen her an,
verlässt uns nie. Wir sind so weit gereist schon,
Wir geben nie auf.